Wie du wieder schlafen kannst, auch wenn das Gedankenkarussell einer Zentrifuge gleicht.
„Schäfchen 1, Schäfchen 2, Schäfchen 3… oh, morgen muss ich unbedingt noch dran denken, die Mail an meinen Chef zu schreiben, sonst war´s das mit dem Urlaub… ähhh, Schäfchen 4,
Schäfchen 5, Schäfchen 6… verdammt, hat Felix eigentlich seine Deutschhausaufgaben noch fertig gemacht? Nicht, dass er schon wieder einen Eintrag ins Klassenbuch bekommt! …wo war ich? Schäfchen 7, Schäfchen 8, Schäfchen 9… Am Wochenende wollen ja noch die Schwiegereltern kommen, da muss ich mit meinem Mann noch besprechen, ob er sie vom Bahnhof abholt… der schläft schon wieder wie ein Stein, es bleibt ja auch immer alles an mir hängen. Oh man, jetzt muss ich von vorn anfangen. Schäfchen 1, Schäfchen 2, Schäfchen 3….“
Na, kommt dir das bekannt vor?
Gedankenkarussell nach dem Motto „Schneller, höher, weiter“ sobald du im Bett liegst und zur Ruhe kommen möchtest?
Wünscht du dir einen Ausstieg aus dem Gedankenkarussell, einen freien Kopf, der nicht blockiert ist von Stress, Sorgen und Selbstabwertungen der Sorte „Ich bin nicht gut genug.“?
Nun, die Schäfchen können vielleicht manchmal helfen. Oft aber auch nicht.
Wir können unsere Gedanken nicht einfach ausschalten. Unser Gehirn ist eine Problemlösemaschine und kleine oder auch größere Probleme gibt es reichlich in unserem
Alltag zu lösen.
Deshalb ist es super wichtig und gut, dass unser Gehirn sich damit beschäftigt. Wenn wir es nicht bewusst tun und den Problemen Raum geben, dann nimmt das Gehirn sich einfach den, der frei ist – meist vorm Schlafen.
Denk jetzt nicht an einen rosa Elefanten!
Und? Hat richtig super funktioniert, oder? Nämlich gar nicht. So funktioniert unser Gehirn nicht. Folglich funktioniert „ich denk da jetzt nicht mehr drüber nach“ auch nicht so einfach.
Was denn dann?
Schenke diesen Dingen bewusst Zeit und Aufmerksamkeit. Nimm dir „Grübelzeit“.
Am besten jeden Tag.
Am besten mit Wecker.
Am besten schriftlich.
Damit kannst du dir die Gedanken symbolisch aus dem Kopf schreiben. Einige Dinge denkt man ja auch immer und immer wieder von vorne durch. So kannst du dir deine Aufzeichnungen von
gestern/vorgestern/wann auch immer nehmen und weiterdenken. Durchbrich den Kreislauf, halte das Karussell an und steig aus.
Du hast keine Ahnung, wie du da rangehen sollst? Nun, da wir alle verschieden sind, gibt es nicht die eine richtige Herangehensweise. Du kannst eine Mind-Map erstellen, du kannst ein Thema auf eine Seite schreiben, du kannst deinen Gedankenfluss mit all seinen Sprüngen einfach niederschreiben oder schreib Dinge, die du auf keinen Fall vergessen willst, auf eine To-Do-Liste.
Sei kreativ.
Wenn du es nicht bist, auch kein Problem: ich hab da was für dich entwickelt. Ein strukturiertes Tagebuch, was dich täglich durch eine kurze Reflexion deiner Befindlichkeit, der Grübelzeit und den schönen Dingen im Alltag leitet. Außerdem motiviert es dich, an deinen aktuellen Zielen dran zu bleiben. Du kannst es auf meiner Homepage unter Angebote finden (https://annekebies.de/journal).
Spoileralarm: es ist ziemlich wahrscheinlich, dass die Gedanken auch nach der Grübelzeit noch mal aufkommen. Wenn du sie dann bemerkst, kannst du umschalten: „Stopp! Nicht jetzt. Es gab
Grübelzeit und morgen gibt’s die nächste. Jetzt bin ich dran.“
Und jetzt kommen die Schäfchen zum Zug. Lenke deine Gedanken auf etwas entspannendes, z. B. einen Urlaubstag am Strand oder eine Achtsamkeitsübung, um ins Hier und Jetzt
zurückzukommen wie eine Atemmeditation oder mach eine Progressive Muskelentspannung… oder eben die Schäfchen.
Du kannst nicht nicht denken, deshalb lerne, in den richtigen Momenten bewusst zu denken.